WORKSHOP
122 STEREO H IF I-T U N IN G
tipp gehandelt w erden. In der Tat ließ diese
Kon stellation
die
M usik
flüssig
und
schw ungvoll, aber auch kon tu riert und ho-
m ogen erklingen. Jed er hatte verstanden:
B oxen gehören nicht d irekt auf den Boden.
Z u den versteckten Fouls, die viele H e r-
steller ihren G eräten m itgeben,gehören die
w inzigen M etallklam m ern, die etw a Trenn-
stellen zw ischen Vor- und Endstufenteilen in
V ollverstärkern ü b erbrücke n .W er diese fie-
sen Klan gkiller durch ku rze Kabeljum per
ersetzt, erlebt erheblich m ehr Räum lichkeit
und erhält obendrein eine geschm eidigere
W ie d e rgab e von Stim m en, die über die
Klam m ern krächzig tönen. D as konnten vie-
Der Klang des NAD-Vollverstärkers profitierte,
wenn die Drahtklammern (I. o.) im Vor-/Endstufen-
übergang durch kurze Kabel ersetzt wurden. Dem
CD-Spieler behagte ein mit 75 Ohm kurzgeschlos-
sener Cinch-Stecker auf dem Digitalausgang (r.)
„Den 75-Ohm-Abschlusswiderstand muss ich
mir gleich besorgen. Vieles von dem, was heute
vorgeführt wurde, kenne ich bereits aus meiner
eigenen Kette. M it Hilfe der STEREO-Tipps habe
ich sie deutlich aufgewertet. Zum Glück ist man
damit aber nie wirklich fertig."
Workshop-Teilnehmer Stefan Zlatar
ln welcher Richtung ist der Netzstecker korrekt ge-
polt? Ein wichtiger Punkt! Falsch herum brach die
Räumlichkeit der NADs zusammen
jedoch nachteiligen G las/Stahlrack in ein
preisw ertes von C re a k tiv um setzten. Erneut
verbesserten sich die räum liche Abbildung
sow ie die N atürlichkeit. Zugleich spielte das
Set
quirliger,
schattierungsreicher.
D ie
W iedergab e von d er G las/Stahlkonstruk-
tion aus gerie t einförm iger, vielleicht sogar
ein wenig langweilig.Viele H iFi-Fans erlebten
hier erstm als, w elchen Stellenw ert ein gutes
Rack für die Perform ance hat.
U nd natürlich darf man niemals, bitte
nochm als lesen: niem als, seine Lautsprecher
d irekt auf den Fußboden stellen. W ir hatten
es absichtlich falsch gem acht, und schon, als
die von B & W m itgelieferten Spikes einge-
schraubt w aren, gew ann die D arstellung an
Leichtigkeit und Finesse. O h n e diese Maß-
nahm e w ar sie vergleichsw eise plump und
träge gewesen.
„Eigentlich müsste ich mich auf Uni-Klausuren
vorbereiten und wollte mir hier nur bestätigen
lassen, dass HiFi-Zubehör nichts bringt. Nun bin
ich tatsächlich vom Gegenteil überzeugt. Als
zum Schluss die Anlage auf Null zurückgesetzt
wurde, konnte ich den Abfall kaum fassen."
Workshop-Teilnehmer Kai Becker
Einfach zu entfernende Klebemarker auf dem
Boden sicherten einen stets identischen Standort
der Boxen. Ein guter Tipp für Heim-Workshops
sein m üssen w ie unsere (siehe Foto). M it ih-
nen entspannte sich die W ie d e rgab e, sie lö s-
te sich w ie aus einem Korsett. N o ch b esser
ging’s m it den von Kem per-M itarbeiter Ru d i
Forst gelöteten Adaptern (u .),m it denen w ir
die zw ei A nsch lü sse jedes Pols gleichm äßig
aus einem Kab el versorgen konnten. D ie se
M aßnahme dankten die 704 m it aberm als
gesteigerter A uthen tizität und Spielfreude.
D ie O rigin alklam m ern w aren absolut indis-
kutabel.
N u n noch einen 7 5 -O h m -A b sch lu ssw i-
derstand auf den D igital-A usgang des Play-
ers, w as diesem Schärfe nahm und Sch m e lz
verlieh, und w ir hatten das M eiste begradigt.
Je tzt spielte die Anlage w irklich klasse. W ie
gro ß d er G ew inn insgesam t war, h ö rte je -
der, als w ir schnell alles in den U rzu stan d
zu rü ckversetzten : flach, kalt, uninspiriert. Ein
Sch re ck, der im G edächtnis bleibt.
„Gut, dass STEREO unablässig auf Schwach-
stellen in den Anlagen hinweist. Wie soll man
auch darauf kommen, welche Gefahren für den
Klang etwa im Bi-Wiring-Terminal lauern? Und
die Workshops ergänzen das Geschriebene,
weil sie die Unterschiede erfahrbar machen."
Workshop-Teilnehmer Rainer Dobner
Standen die 704 alternativ auf A udioplans
.A n tisp ike s" (V ie re r-Satz um 50 Euro), fiel
eine besondere Stim m igkeit und fein ge-
w ebte H o m ogen ität auf. D as Klangbild ge-
wann an tonaler N o b le sse und trat gew is-
serm aßen „einen S ch ritt zu rü c k “ , was seine
Ü b ersich tlich keit förd erte.
Zu m Schluss platzierten w ir die Boxen auf
den O riginalspikes, die in speziellen G ra fit-
däm pfern (um 25 Euro/Stück) aus dem H au -
se Ke m p e r standen und d o rt als G eheim -
le d e r W o rksh o p -Te iln eh m e r kaum glauben.
U nbedingt ausprobieren, und Sie erkennen
Ihren A m p nicht w ieder.
Ein absolutes M uss ist auch das Verbannen
d er Blechstreifen (M .) aus den Term inals von
B i-W irin g -B o xe n . Selbst d icker erscheinen-
de Exem plare als die m ickrigen von B & W
eingesetzten lim itieren die Q u alität erheb-
lich. D ie sim ple und halbwegs akzeptable
Lösu ng besteht hier ebenfalls in K ab elb rü -
cken, die nichtmal so schön kon fektion iert